Tage der Orientierung

 

Früher hießen sie „Besinnungstage“ und unter diesem Namen sind sie immer noch vertraut, auch wenn sie seit einiger Zeit „Tage der Orientierung“ heißen. Vielleicht klang „Besinnung“ zu „religiös“, nun also „Tage der Orientierung“, ein neutraler Begriff für ein tatsächlich offenes, altersgemäßes und vielseitiges Angebot des Bildungsreferates der Diözese Würzburg im Jugendhaus St.Kilian in Miltenberg: Offen für alle Schüler:innen, das zeigen die ganz weltlichen Themen, aus denen die Klasse im Vorfeld selbst auswählen kann: Identität, Klassengemeinschaft, Rollenerwartungen etc. unter dem Blickwinkel von Akzeptanz, Fairness und gruppendynamischen Prozesse. Frei, selbstbestimmt und spielerisch machen sich die Jugendlichen also mit haupt- und nebenamtlichen Mitarbeitenden vor Ort über drei Tage auf den Weg – wir, die begleitenden Lehrkräfte bleiben während der Einheiten außen vor, das ermöglicht maximale Offenheit und Vertrauen – niemand wertet und be-wertet.

Dass es nach den Einheiten weiter geht in den Aufenthaltsräumen, auf den Fluren und Zimmern bis oft spät, dass hier so mancher Konflikt, so manche Sorge weiterbehandelt werden muss, wissen die Lehrkräfte, die sich auf die Begleitung einlassen – und da werden wir als Religionsfachschaft zuerst gefragt.

Somit sind wir mit dem Fach Religion organisatorisch und personell eingebunden bei einem Angebot, das offiziell Teil des schulischen Fahrtenkonzeptes ist und im Kollegium hohe Akzeptanz genießt. Gerne sind und bleiben wir das, denn wo es um Persönlichkeitsentwicklung und ein gutes Klassen- und Schulklima geht, um Orientierung und sich auf das Leben Besinnen, da bleiben wir auch im säkularen Raum Schule weiterhin gefordert und gefragt.

Stefan Seitz, Pfr. im Schuldienst am KGA